Als ich 16 Jahre alt war, bin ich vor dem Krieg in Bosnien nach
Österreich geflohen und habe in Wien eine neue Heimat gefunden.
Eine damalige „Notlösung", Friseurin zu werden, hat sich in eine Leidenschaft für meinen Beruf verwandelt.
Das war eine Situation, die man nicht selbst ins Leben ruft, sondern zu der man wirklich gerufen wird.
So
betrachte ich meine Arbeit nicht als „Beruf", sondern als meine
persönliche Berufung. Seit 29 Jahren (da staune ich selbst) bin ich
mit Herz, Leib und Seele Friseurin.
Neue Wege, neue Chancen, neue Kunden!
Mit
Jänner 2020 habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Trotz
der Corona - Pandemie, bereue ich diese Herausforderung nicht.
Oft
werde ich gefragt, welche Zielgruppe ich ansprechen möchte. Für mich
sind meine Kundinnen und Kunden keine Zielgruppe! Es sind Menschen, die
den angestammten Salon seit bald 40 Jahren besuchen und die mir sagen
„Marina, das hast du super gemacht" oder „Marina, ehrlich gesagt,
gefällt mir dieser Schnitt nicht."
(Auch dafür bin ich dankbar!!!)
Waschen, schneiden, Herz ausschütten!
Für
mich ist der Friseurberuf so viel mehr, als meinen Kunden einen flotten
Schnitt oder eine neue Haarfarbe zu verpassen. Mein Salon ist auch ein
Ort, an dem Kundinnen und Kunden ihr Herz ausschütten können.
Diese
persönlichen Beziehungen und Freundschaften, die ich mit vielen meiner
Kunden über die Jahre hinweg aufgebaut habe, bereichern mein Leben.
Auch viele Kinder besuchen gerne meinen Salon.
Irgendwann,
wenn aus diesen Kindern junge Leute werden und sich gerne an den
Friseur am Saarplatz erinnern, dann wird mein Herz aufgehen, denn ich
habe etwas in dieser Welt bewegt.
„Der Weg liegt nicht im Himmel. Der Weg liegt im Herzen“. (Buddha)